Einsatzübung: 11.11.2016, 19:15 Uhr
Fahrzeug(e): 73/47/01 (MLF), 73/11/1 (MZF)
Einsatzkräfte: 13
Dauer: 40 Minuten
Brand Nebengebäude, Personen in Gefahr, vermisste Personen
Verpuffung in Garage / Nebengebäude
Die FF Wellerstadt wurde zu einer Verpuffung in einer Garage / Nebengebäude in der Ringstraße alarmiert. Bei Schweißarbeiten an einem Anhänger in einer verschlossenen Garage entzündete sich ein Gasgemisch und führte zu einem Brand von im Anhänger gelagerten Material. Eine Person wurde durch die Verpuffung schwer verletzt und lag bewusstlos in der Arbeitsgrube unter dem Anhänger. Zwei weitere Personen arbeiteten zur gleichen Zeit im Dachbereich des Nebengebäudes. Eine der beiden Personen erschrak durch die Verpuffung, stolperte über umherliegende Holzlatten, stürzte und zog sich einen offenen, komplizierten Bruch zu. Die zweite Person konnte sich ebenfalls nicht mehr selbst retten, da die angelehnte Leiter umgefallen war.
Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs der Feuerwehr Wellerstadt konnte ein Nachbar nur soweit informieren, das es einen lauten Knall gegeben hat und Hilferufe zu hören seien. Ein Versuch des Nachbarn über das Garagentor Zutritt zu erlangen war gescheitert, da dieses verriegelt war und bereits Qualm aus der Garage drang. Ein Kind lief aufgeregt und schreiend umher, das es seinen Vater vermisst und dieser wahrscheinlich in der Garage sei.
Der Einsatzleiter lies den Angriffstrupp ausrüsten. Dieser ging mit einem C-Rohr und entsprechender Schlauchreserve über einen Nebeneingang in die völlig verqualmte Garage vor. Das Kind wurde zur Beruhigung und weiteren Betreuung einem Feuerwehrler des nachgerückten Mehrzweckfahrzeuges übergeben. Zeitgleich wurde per Standrohr von einem Unterflurhydrant die Wasserversorgung für das Löschfahrzeug sichergestellt. Ein weiterer Trupp machte sich daran, die Personen im Dachbereich zu retten. Aufgrund sehr beengter Platzverhältnisse am Zugangsbereich zum Dachraum war eine Bergung mit Trage und Leiterhebel nicht möglich. Die verletzte Person wurde unter Zuhilfenahme eines unter den Schultern durchgezogenen C-Schlauches vorsichtig abgeseilt, aus dem Rauchbereich gebracht und dem Rettungsdienst zur Versorgung übergeben. Die zweite Person aus dem Dachbereich konnte entsprechend gesichert eigenständig über die Leiter den Gefahrenbereich verlassen und wurde ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben.
Vom Angriffstrupp wurde in der Zwischenzeit eine für die Schweißarbeiten verwendete Acetylenflasche gefunden, aus der Garage gebracht und einem Trupp außerhalb zur Kühlung und Überwachung übergeben. Aufgrund der besonderen Gefahr beim Zerfall von Actylen und der damit verbundenen erhöhten Explosionsgefahr der Gasflasche wurde diese entsprechend weit von der Einsatzstelle abgestellt. Der Angriffstrupp konnte den Brand im Hänger schnell unter Kontrolle bringen, das Garagentor entriegeln, öffnen und somit den Qualm abziehen lassen. Die Bergung des Verletzten aus der Grube gestaltete sich jedoch schwierig. Der Anhänger konnte mangels Platz so gut wie nicht bewegt werden, was den Zugang für den Angriffstrupp in die Grube zur Bergung des Verletzten erheblich einschränkte. Die Leiter in der Grube konnte anfänglich nicht entfernt werden, da die verletzte Person darauf lag und diese blockierte. Der sich verschlechternde Gesundheitszustand des Verletzten zwang zu einer Crashrettung indem die gleiche Vorgehensweise mit dem C-Schlauch um den Köper und unter den Armen durch verwendet wurde, wie bei der Bergung aus dem Dachbereich. Der Verletzte konnte so sehr schnell aus der Grube gezogen und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Gut das es sich nur um eine Übung handelte.
Wir danken der FF Baiersdorf für die Leihgabe von Nebelmaschine, Dummy, Anhänger und Atemschutzübungsgeräten, sowie dem THW Ortsverband Baiersdorf für die Leihgabe eines Dummys.