... da sind sie gefordert: Einsatzkräfte in Chemikalienschutzanzügen (CSA), die auch im direkten Kontakt mit Säure, Lauge, Gift & Co noch ihre Arbeit tun. Ein Job, der einen bis zur körperlichen und mentalen Leistungsgrenze bringen kann, wenn man „im eigenen Saft“ schmort und sich bewusst ist, nur durch eine dünne „Gummischicht“ von einer lebensfeindlichen Atmosphäre getrennt zu sein.
13 Einsatzkräfte aus den FF Adelsdorf, Brand, Hagenau, Herzogenaurach, Uttenreuth und Zeckern sowie der WF INA Schaeffler erkärten sich bereit, sich dieser schwierigen Aufgabe zu stellen und absolvierten vom 11. bis 21.Mai die dazu nötige Ausbildung.
Aufgrund des größeren Teilnehmerkreises wurde nach dem theoretischen Unterricht die praktische Ausbildung, für die Stefan Lehner, Uwe Seitz und Thomas Wachmer verantwortlich zeichneten, in zwei Gruppen am 14.Mai am Standort Hagenau und am 21.Mai in Baiersdorf durchgeführt.
Dabei lernten die Feuerwehrleute nicht nur das richtige An- und Ablegen der unhandlichen Anzüge kennen, wofür tatkräftige Unterstützung von außen notwendig ist, sondern auch die Probleme, die sich beim Tragen und im Einsatz ergeben, angefangen von Kommunikation und der Sicht bis hin zur eingeschränkten Bewegungsfähigkeit.
Bei einer Gewöhnungsübung stand nicht nur ein kräftezehrender Dauerlauf auf dem Lehrplan, sondern auch das Lesen und fernmündliche Übermitteln des „Kleingedruckten“ auf einem Gefahrstoffmerkblatt durch die gewölbten Sichtscheiben von Atemschutzmaske und Anzugshindurch im Lichtkegel eines Handscheinwerfers bei ansonsten völliger Dunkelheit.
Den Teletubbies auf der Spur...
In einer zweiten Übung mussten leckgeschlagene Behälter und spritzende Verschraubungen an Rohrleitungen abgedichtet werden, bevor die Träger des Anzuges einer behelfsmäßigen Dekontamination unterzogen wurden. Den Abschluss bildete jeweils eine Rettungsübung, bei der verunglückte Kollegen in Sicherheit gebracht werden mussten.
(3 Archivbilder)
Die Ausbilder zeigten sich hochzufrieden mit dem Engagement der Teilnehmer, zu denen auch eine Frau gehörte, was im CSA-Einsatz bislang noch recht selten ist, und konnten am frühen Nachmittag dann die schwer erarbeiteten und hochverdienten Teilnehmerurkunden übergeben.