Eine stolze Bilanz konnten die First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf beim Festakt anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens ziehen: 2122 Mal wurden sie seit ihrer Gründung im November 2002 zu medizinischen Notfällen aller Art alarmiert. Dies war Grund genug, das Jubiläum auch entsprechend zu feiern.
Nichtärztlicher Leiter Manfred Sperk konnte dazu in der festlich geschmückten Fahrzeughalle der Feuerwehr Baiersdorf eine stattliche Anzahl von Ehrengästen aus Politik, Feuerwehr und Rettungsdienst begrüßen. In seiner Ansprache skizzierte er kurz die Entstehung und Entwicklung der schnellen Ersthelfergruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, das sogenannte "therapiefreie Intervall", also die Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst mit qualifizierten Ersthelfermaßnahmen zu überbrücken und diese dann auch bei derenTätigkeiten zu unterstützen. Nicht nur in der Stadt Baiersdorf, sondern auch in den umgebenden Gemeinden der Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim kommt sie dabei zum Einsatz. Dies erfolgt alles vollkommen ehrenamtlich und wird allein durch Spendenmittel finanziert, da es seitens der Krankenkassen oder anderer Versicherungsträger keinerlei Kostenersatz gibt.
Landrat Eberhard Irlinger betonte in seiner Laudatio, die Bereitschaft, 10 Jahre lang Tag für Tag da zu sein, um bei medizinischen Notfällen Erste Hilfe zu leisten, verdiene höchsten Respekt. Nicht nur dass die hohe Einsatzzahl die Notwendigkeit dieser Einrichtung zeige, vielmehr rechtfertige jedes einzelne gerettete Leben jeden Aufwand. Mit der Übergabe einer großzügigen Spende machte er den Dank des Landkreises für die vorbildliche Arbeit auch äußerlich sichtbar.
Bürgermeister Andreas Galster blickte auf die Entstehungsgeschichte der First Responder zurück, die von so manchen anfänglichen Schwierigkeiten geprägt sei. Heute zeige sich, dass sich die Einrichtung für die Stadt gelohnt habe. "So mancher Baiersdorfer würde heute ohne euch nicht mehr leben!", betonte er. Nicht zuletzt hätten die hohen Einsatzzahlen auch dafür gesorgt, dass das Rote Kreuz zwischenzeitlich einen Rettungswagen in der Stadt stationiert habe. Sein Dank galt auch dem enormen Zeitaufwand für Bereitschaftsdienste und den Erwerb der dazu notwendigen rettungsdienstlichen Qualifikationen, der von jedem Mitglied der Gruppe erbracht werden müsse. Auch er ließ es sich nicht nehmen, die Arbeit der First Responder mit einer Spende der Stadt zu würdigen.
Selbst wenn in Feuerwehrkreisen andernorts noch umstritten und auch in den einschlägigen Gesetzen noch nicht ausreichend verankert, habe sich der First Responder-Dienst in den Landkreisen der Metropolregion etabliert und einer festen Größe in der Rettungskette entwickelt, stellte Kreisbrandrat Harald Schattan in seinem Grußwort fest, und überbrachte die Glückwünsche der Kreisbrandinspektion.
In ihre Dankesworte schloss die Vorsitzende der Baiersdorfer CSU-Stadtratsfraktion, Dorothea Neubauer, besonders auch die Familienmitglieder der Einsatzkräfte ein, die sehr häufig auf ihre Partner oder Väter verzichten müssten. Im Namen von Fraktion und CSU-Ortsverbandes übergab sie ebenfalls eine Spende. Auch die Kommandanten der Baiersdorfer Stadtteilwehren überbrachten ihre Glückwünsche.
Die Feierstunde nahm der Nichtärztliche Leiter abschließend zum Anlass, verdiente Mitarbeiter der First Responder mit einem Gutschein zu ehren: Ralf Meisner, der die Einheit mit aus der Taufe gehoben und selbst anfangs geführt hatte, leitet seitdem den dazugehörigen Förderverein und sorgt sich vorbildlich um die Finanzierung von Fahrzeugen und Ausrüstung. Robert Heiss zeichnete bis Ende 2011 mit großen Engagement für Einsatz und Ausbildung verantwortlich. In seiner Amtszeit sei das zarte Pflänzchen First Responder sehr gut gediehen, nicht ohne manchmal auch Dornen gezeigt zu haben, so Sperk. Sein besonderer Dank galt auch Feuerwehrarzt Dr. Christoph Grimm, der die First Responder schon in der Anfangszeit notfallmedizinisch begleitet habe und mittlerweile erneut als Ärztlicher Leiter fungiere.
Mit einem Imbiss, zahlreichen Fachgesprächen, aber auch vielen "Weißt Du noch´s" klang die familiäre Feierstunde dann gemütlich aus.