Nach dem Blitzeis, das am Dreikönigsmorgen sämtliche Verkehrswege lahmgelegt hatte, setzte in der Nacht zum Freitag das vorhergesagte Tauwetter ein.
Bereits in den frühen Morgenstunden des 7.Januar führten die nach Baiersdorf führenden Bäche deutlich mehr Wasser, und auch der Pegel der Regnitz stieg kontinuierlich an. Ab den Mittagsstunden wurde dann durch die Feuerwehr Baiersdorf regelmäßig die Hochwassersituation an Schlangenbach und Kreuzbach in der Stadt und den Stadtteilen kontrolliert.
Gegen 18:00 Uhr wurde dann die Feuerwehr Igelsdorf darüber informiert, dass sich der Schlangenbach an einer Brücke in der Bachgasse staute und sich dort einen neuen Weg auf der Fahrbahn suchte. Die FF Igelsdorf sperrte daraufhin die Bachgasse komplett.
Mehrere Anrufe besorgter Bürger in den Abendstunden sorgten dafür, dass die Bachläufe auch an weiteren Stellen im Stadtgebiet kontrolliert wurden. Trotz des teilweise heftigen Regens kam es jedoch in der Nacht zum Samstag hier zu keinen Überschwemmungen. Lediglich an der Kreisstraße Igelsdorf-Baiersdorf staute sich das über Äcker aus Richtung Langensendelbach kommende Wasser auf, da die Wasserdurchlässe verstopft waren. Hier sorgte die Feuerwehr Baiersdorf mit Hacke und Schaufel für Abhilfe, so dass das Wasser rasch abfließen konnte.
Am Samstagmorgen, 08.01., um 05:01 Uhr war es dann mit der Nachtruhe vorbei. Die Integrierte Leitstelle Nürnberg löste Alarm für die FF Baiersdorf aus, da die Regnitz mittlerweile die Kreisstraße ERH5 von Baiersdorf nach Röttenbach derart überflutete, dass es wie im Dezember bereits bis zum Ortseingang Baiersdorf stand und ein sicheres Durchkommen mit PKW nicht mehr möglich war. In Amtshilfe für die Polizei sperrte die Feuerwehr daher die viel befahrene Straße für den gesamten Verkehr zwischen Baiersdorf und der Abzweigung nach Kleinseebach.
Auf drei Seiten vom Wasser umgeben: "Schloss Florianseck" in Baiersdorf
Auch am Samstag wurde seitens der Feuerwehr Baiersdorf immer wieder ein prüfender Blick auf die Fließgewässer geworfen. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über der Regnitz, leider jedoch aus dem traurigen Grund, nach einer vermissten Person zu suchen, die sich in der Nacht in Erlangen in die Fluten gestürzt hatte
und abgetrieben worden war...
Nachdem der Schnee weitgehend abgeschmolzen und es tagsüber meist trocken war, sanken die Wasserstände der Bäche kontinuierlich weiter ab. Im Bereich der Regnitz stieg jedoch mit Eintreffen des Schmelzwasser von Pegnitz (Hersbrucker Schweiz) und Rezat (Ansbacher Raum) der Pegel weiter an, so dass am Samstagabend der 22:15 Uhr durch die Feuerwehr der Bereitschaftdienst des Städtischen Bauhofes informiert wurde, dass das Wasser auch den Linsengraben, die Dammstraße und die Schmalzgasse erreicht hatte. Gemeinsam wurden die Kanaldeckel mit Sandsäcken beschwert, um ein Aufdrücken durch den Wasserdruck aus dem Kanalnetz zu vermeiden. Gleichzeitig wurden die betreffenden Straßenzüge für den Straßenverkehr gesperrt.
Der Pegel der Regnitz hat inzwischen beinahe "Pacé" erreicht, "Brenna" ist bereits in den Fluten versunken...
Am Sonntag, 09.01., gingen die Wasserstände von Schlangenbach und Kreuzbach weiter zurück, so dass in diesem Bereich auch beim am Nachmittag einsetzenden Regen keine Gefahr mehr bestand. Auch auf den konstant bleibenden
Regnitzpegel in Baiersdorf und Wellerstadt hatten die Niederschläge
keinen Einfluss, wie die Kontrollen am späten Nachmittag und in der Nacht ergaben.
Am Montagmorgen, 10.01.,war dann erstmals wieder ein leichter Rückgang des Regnitzhochwassers zu verzeichnen, der sich den Vormittag über weiter fortsetzte.
Blick vom Feuerwehrgerätehaus Richtung Möhrendorf,
...Richtung Röttenbach,
...Ortschild "Baiersdorf",
... Richtung Heroldsbach,
... Richtung Hausen,
... Richtung Wellerstadt...
... und Richtung Regnitzgrund
Bis zum Montagabend war ein weiterer leichter Rückgang an der Regnitz zu verzeichnen. Linsengraben, Dammstraße und natürlich die Kreisstraße ERH 5 nach Röttenbach blieben weiter gesperrt. Ab Dienstagmorgen, 11.01., war dann auch die Dammstraße wieder befahrbar, so dass die Sperrung aufgehoebn werden konnte,
ebenso war die Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus frei. Am Mittwochmorgen, 12.01., konnte der Städtische Bauhof nach dem weiteren Rückgang des Wassergrenze dann mit der Straßenreinigung im Linsengraben beginnen, so dass dieser nunmehr auch wieder ungehindert befahrbar und begehbar ist. Lediglich die Kreisstraße nach Röttenbach ist noch teilweise überflutet und mit Schwemmgut verschmutzt.
Aufgrund der neuerlichen Regenfälle und der bei den Hochwasserinspektionsdiensten der Feuerwehr am Donnerstag, 13.01. um 08:15 Uhr und 11:30 Uhr bereits festgestellten schnellen Anstiege der Wasserstände der Bäche ist jedoch wieder mit einer Verschärfung der Situation zu rechnen. Dies zeigt auch die aktuelle Hochwasserwarnung des Wasserwirtschaftsamtes mit Meldestufen 3 und 4 für den Bereich der Stadt Baiersdorf. Während am Abend mit nachlassendem Regen der höchste Wasserstand der Bäche erreicht war, stieg die Regnitz mit etwas Verzögerung langsamer und erreichte gegen 20:00 Uhr im Bereich der Kreisstraße ERH 5 wieder den Ortseingang Baiersdorf und die Feuerwache, so dass am Freitag, 14.01. wiederum Linsengraben, Dammstraße und Schmalzgasse gesperrt werden und die Gulyydeckel gesichert werden mussten. Leider gibt es immer noch uneinsichtige Verkehrsteilnehmer, für die Verbotsschilder und Absperrungen anscheinend nicht gelten - und so musste am Abend ein zwischen Regnitz- und Kanalbrücke liegendes Fahrzeug in einem aufwändigen Einsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Wasserrettung geborgen werden, was für den Verursacher mit Sicherheit ein kostspieliges Vergnügen werden wird..
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Beide Bilder: Sebastian Hörrlein, Pressestelle kfv erh
Am Samstagmorgen, 15.01., zeigte sich der Pegel der Regnitz wieder leicht sinkend, wenngleich Dammstraße und Linsengraben noch gesperrt bleiben müssen - und die Kreisstraße ERH 5 wohl noch einige Tage mehr. Aber immerhin kommt die Feuerwehr wieder ohne Gefahr für PKW´s wieder in´s Gerätehaus! Die Wasserstände der zuführenden Bäche sind ebenso schon deutlich gesunken.
Aufgrund des trockenen Wetters ging der Pegel der Regnitz auch am Sonntag, 16.01., weiter zurück, so dass nach erfolgter Straßenreinigung durch den Städtischen Bauhof die Dammstraße, der Linsengraben und die Schmalzgasse wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Einmal mehr hatte jedoch ein Autofahrer die Verbotschilder und die Straßensperre in der Kreisstraße nach Röttenbach ignoriert,
so dass die Feuerwehr am Nachmittag einmal mehr
einen defekten PKW aus den Fluten bergen "durfte"!
Wenige Minuten später sorgte die Alarmierung zu einer "Person in der Regnitz" bei Wellerstadt für Eile bei den Feuerwehren Baiersdorf und Wellerstadt. Während die Besatzungen des Rüstwagens, des Einsatzleitwagens und die Mannschaft des Wellerstädter Löschgruppenfahrzeugs von der Landseite das Ufer absuchten, wurde an der Regnitzbrücke unser Mehrzweckboot zur Suche zu Wasser gelassen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Person um einen ähnlich aussehenden Baumstumpf handelte, der aus dem Wasser ragte, so dass der Einsatz abgebrochen werden und die ebenfalls auf der Anfahrt befindlichen Wasserrettungseinheiten von Wasserwacht und DLRG sowie Notarzt und Rettungsdienst umkehren konnten.
Hochwasserwarnung vor Überschwemmungsgefahr für bebaute Gebiete
für die Stadt Erlangen und den Lkr. Erlangen-Höchstadt
ausgegeben am 14.01.2011 12:29 Uhr
vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg
ausgegeben am 14.01.2011 12:29 Uhr
vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg
gültig von | 14.01.2011 12:00 Uhr |
bis | 17.01.2011 12:00 Uhr |
Die Niederschläge und das Schmelzwasser haben nachgelassen. Die Hochwasserwellen der Rednitz und Pegnitz bewegen sich auf die Regnitz zu. An den Unterläufen der Pegnitz und Rednitz werden die Pegel noch unwesentlich ansteigen. Die Regnitz wird in der Nacht von Freitag auf Samstag in Hüttendorf ihren Scheitelabfluss mit der Meldestufe 3 erreichen. Die Wasserstände an den Zuflüssen zur Rednitz und Pegnitz werden über das Wochenende weiter sinken. Das Hochwassersituation wird bis in die nächste Woche hineinreichen.
Erläuterungen der Meldestufen:
Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen
Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich. Meldestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.
Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen
Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich. Meldestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.