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Am 11.04.1979 gegen 16:30 Uhr stürzte im Nachbarort Bräuningshof ein Kampfjet der Bundesluftwaffe vom Typ F-4 Phantom ab.

 

Sekunden zuvor hatte die Maschine noch in äußerst geringer Höhe die Stadt Baiersdorf überflogen, eine dicke Rauchfahne hinter sich her ziehend und mit deutlich hörbaren Triebwerksproblemen, wie Augenzeugen berichteten. Offensichtlich war es dem Piloten nicht mehr möglich, an Flughöhe zu gewinnen, so dass der Höhenzug zwischen Atzelsberg und Rathsberg ein unüberwindliches Hindernis für ihn darstellte, und er nur noch versuchen konnte, nicht in dicht
besiedeltem Gebiet abzustürzen. Auch die Tatsache, dass der Pilot nicht den Schleudersitz betätigte und seine Leiche in den Rumpftrümmern seines abgestürzten Jets gefunden wurde, könnte ein Hinweis darauf sein, dass er bis zuletzt hoffte, die Phantom noch auf unbewohntes Gelände steuern zu können. Der Kampfbeobachter hatte Sekunden vor dem Aufprall noch den Schleudersitz betätigt, wurde aber waaggerecht aus der Kanzel katapultiert und prallte zunächst gegen einen Baum und dann gegen eine Hauswand, wobei sein Körper in mehrere Teile zerrissen wurde.

 

Da viele Baiersdorfer Bürgerinnen und Bürger, darunter auch zahlreiche Feuerwehrleute, das Geschehen beobachtet hatten oder vom kilometerweit hörbaren Knall des Aufpralls aufgeschreckt wurden und sofort eine dicke Rauchwolke über Bräuningshof sahen, waren die ersten Fahrzeuge der FF Baiersdorf schon vor Eingang der Alarmierung gegen 16:35 Uhr unterwegs zur Einsatzstelle. Neben der FF Bräuningshof und ihren Nachbarwehren wurden auch die FF Erlangen, Herzogenaurach, Höchstadt und Buckenhof alarmiert. Insgesamt waren 12 Feuerwehren mit 30 Fahrzeugen, zwei SAR-Hubschrauber des Lufttransportgeschwaders 61 sowie das Technische Hilfswerk und das Bayerische Rote Kreuz mit einem Großaufgebot vor Ort.

 


Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein Bild der Verwüstung: In einer Wiese lag ein Mann mit schwersten Brandverletzungen, eine Fabrikhalle und zwei Wohnhäuser waren zerstört bzw. in Brand geraten, und Trümmer des Kampfjets lagen in großem Umkreis verstreut.

 









Neben der medizinischen Erstversorgung des schwerstbrandverletzten Firmeninhabers sowie zweier weiterer Schwerverletzter wurde ein umfassender Löschangriff am Fabrikgebäude und an den schwer beschädigten Wohnhäusern eingeleitet. Hierbei kamen insgesamt 3 B- und 10 C-Rohre zum Einsatz. Um ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben, mussten zwei B-Leitungen zur Wasserförderung über lange Wegstrecken zu zwei Weihern verlegt werden. Während die Wohnhausbrände gegen 18:00 Uhr gelöscht waren, zog sich die Brandbekämpfung im Fabrikgebäude bis in die Mittagsstunden des folgenden Tages hin. Der Grund dafür waren die großen Mengen an Grundstoffen und Produkten des Kunststoff verarbeitenden Betriebes, die zum großen Teil im ebenfalls in Brand geratenen Keller gelagert waren. Diese wurden mit Schaum abgelöscht.  













Nach dem Eintreffen der Bundeswehr wurde das Einsatzgebiet zum militärischen Sperrgebiet erklärt.  Während der Nacht wurde die Einsatzstelle für die Ermittlungen durch Polizei, Bundeswehr und Bundesluftfahrtamt mit einer Lichtgiraffe und Flutlichtstrahlern großräumig ausgeleuchtet.

 

Der Firmeninhaber verstarb nach einigen Tagen an seinen schweren Brandverletzungen, so dass als Bilanz des Flugunfalls drei Tote, zwei Schwerverletzte, ein Gebäudeschaden von rund 1,5 Millionen und ein Schaden am Kampfjet von zirka 28 Millionen Mark zu verzeichnen sind.

Unwahrscheinliches Glück im Unglück hatten die zahlreichen Firmenangehörigen, die das Gebäude kurz vorher in den wohlverdienten Feierabend verlassen hatten…

   

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